DE: Wo lassen sich die Schauspieler aus 30-er Jahren kämmen? – Friseur ER-ICH in Wien #12

Falco hatte mich mit seinem Aussehen fasziniert, als ich ein Kind war. Seine Gestalt hatte mich an elegante Männer erinnert, die ich auf die Schulausflüge zur Oper gesehen hatte, die Nachmittag von meiner Grundschule organisiert wurden.

In der Oper waren diese Männer so hübsch und elegant, ungewöhnlich diese Männer, die auf der Bühne gesungen hatten. Aber Falcos Gestalt hatte bei mir auch anderen Assoziationen hervorgerufen. Diese glatt nach hinten gekämmte Haare, eleganter Anzug, ein Hemd, die Fliege statt der Krawatte, und oftmals ein Herren-Fedora-Hut – er hatte wie ein Schauspieler aus 30-er Jahren aus dem Zwischenkriegskino ausgesehen …

… wie polnischer Schauspieler Eugeniusz Bodo. Sein Lied, das heißt „Ich habe mit ihr um neun verabredet“, hatte ich aus meiner Kindheit nicht vergessen.

Gerade solche Verehrer hatte ich von meinen Augen, wenn ich Falco erste Mal gesehen habe. Für mich war Falco gegenwärtiger Liebhaber, der aus der Vergangenheit gerissen und auf geheimnisvolle Weise aus Zwischenkriegszeit zu der Gegenwart versetzt wurde.

Ich habe hauptsächlich nur dieses Falcos Image gekannt, aber er hatte auch andere gehabt. Aber von allen anderen mag ich sehr gerade dieses Falco Image und ich mag gerade dazu in meinem Gedächtnis zurückzukehren.

Vielleicht auch aus diesem Grund, weil ich an den besten Zeiten meiner Kindheit erinnert habe, besonders an zyklischen Sendungen „Im alten Kino“ (polnische: „W starym kinie“), die am Sonntag in polnischem Fernseher gesendet wurden.

Alles war so magisch und völlig einmaliger Charme, der bis Heute bei mir große Sentiment erweckt. 

Und wo diese „Verehrer aus dem Zwischenkriegskino“ wie Falco zum Friseur gegangen war?

In Wien ist das kein großes Geheimnis, dass Falco von Herrn Erich Joham gekämmt wurde, dessen Friseursalon „ER-ICH“ bis heute an Griechengasse 7 in Wien sich befindet. Es ist nicht schwierig, dort hin zutreffen.

Es reicht im Zentralpunkt des Wiens – am Stephansplatz zum U-Bahn U1 einzusteigen und nur eine U-Bahnhaltestelle zur U-Bahnstation „Schwedenplatz“ heranzufahren. Und bis dahin sind es nur ein paar Schritte zu Fuß entfern.

Der Friseursalon „ER-ICH“ befindet sich an kleinem Platz, an dem schmale Treppchen hinführen. Daneben liegt zauberhafte kleine Gasse. Und dieser Friseur ist so unauffällig, dass wenn ich von diesem Salon keine Ahnung hätte, würde ich ihn nicht beachten. Das ist seltsam, dass angeblich dieser Friseur bekannt dafür ist, dass er die Haare nicht nur einer berühmten Person geschnitten hat. 

Das ist nicht schwer, dort zu treffen. Das Schild kann man schon von der Ferne aus der Hauptstraße „Schwedenplatz“ sehen, gelegentlich an dem Flohmarkt vorbeizugehen.

Ich habe dieses Schild sofort bemerkt. Wir sind in seine Richtung gegangen, zu bezweifeln, ob wir in richtigem Ort wären. Aber ich habe rasch eine Selbstsicherheit zurückbekommen, wenn ich auf dem Pfosten der Laterne, der daneben des Friseursalons gestanden hat, einen Aufkleber mit Falcos Bild gesehen habe.

Dieser Aufkleber, den ich schon in anderen „Falcos Plätze“ bemerkt habe. Offensichtlich irgendeiner Falcos Fan hat beschlossen, auf dieser Weise alle Plätze zu bezeichnen, in der damals Hans gewesen war. 

Ich konnte den Zufall kaum fassen, denn kaum war ich die Stufen zu diesem Platz hinaufgestiegen und hatte mit dem Fotografieren begonnen, habe ich die Gestalt dieses Friseurs im Innenhof des Gebäudes gesehen, in dem sich dieser Friseursalon befindet.

Er begleitete wahrscheinlich einen seiner Kunden zur Tür.

Der Friseur war ganz in Schwarz gekleidet. Er hat ziemlich streng ausgesehen. Er hat an der Tür gestanden und er hat mit dem Handy telefoniert. Manchmal hat er einen durchdringenden Blick auf mich geworfen.

Lieder haben wir nicht zu viel Mut, um ihm um Falco zu fragen. Seine Gestalt hat mir so streng geschienen, dass ich erlegen war, so sehr, dass ich mich von ihm feige gezeigt habe.

Außerdem hatte ich vor seiner Reaktion Angst. Ich habe mich auch gefürchtet, dass er mir etwas seltsam antworten würde, weil dieser Friseur für exzentrisches Verhalten bekannt ist.

Zudem ich habe geglaubt, dass diese Verhaltung unangemessen wäre, um an jemanden ganz ungeniert heranzugehen, wen ich nicht kenne und wer gerade telefoniert hat, und um mit einer Frage herauszuplatzen, ob er mir etwas über ihm erzählen wird. Ich habe gemeint, dass es ein unpassendes Betragen wäre, wie ein verzweifelter Fan.  

Ich habe mich nur mit einer Anekdote begnügt, die ich irgendwo gehört habe. Wenn Falco angeblich zu diesem Friseursalon gekommen war, hatte er regelmäßig im Hinterzimmer gesessen und dort hatte er ein Comicheft mit Micky Maus gelesen.

Aber er war dort nicht zu lang gekommen, weil wenn er eine erkennbare Person geworden war, hatte er ein Hausbesuch des Friseurs Erich Joham in seinem Zuhause gehabt. Diese Situation scheint verständlich zu sein. Neulich habe ich im Internet ein Interview mit diesem Friseur gefunden, wo er an diese Zeit erinnert, wenn Hans noch sein Klient war:    

In diesem Interview hat Erich Joham verschiedene witzige Anekdoten erzählt, dank der man etwas Falco kennenlernen kann, aber auch seinem Sinn für Humor. 

Der Friseur hat an eine Situation erinnert, wenn Falco zum Friseursalon gekommen war, um sich zu schneiden. Leider hat er nur die Ehefrau des Friseurs angetroffen. Er hatte diese Frau gefragt, ob auch Friseur Erich im Friseursalon ist. Sie hatte geantwortet, dass er nicht da ist. Und Falco hatte in vollem Ernst gesagt: „Gott sei Dank. Ich kann nicht singen, und er kann Haare nicht schneiden“.

Der Friseur hat auch erzählt, wie das damals war, wenn Hans ihn im Friseursalon an Griechengasse besucht hatte. Das war die Zeit, wenn Falco schon die glatt nach Hinten gekämmte Haare hatte und wenn er auch bereits gut geschnitten Anzüge getragen hatte.

Die Leute, die gerade in diesem Friseursalon gewesen waren, hatten sie ihn nicht immer erkannt. Es kam vor, dass Falco wegen seiner Frisur und des teureren Markenanzugs nicht nur einmal mit hochgestelltem Beamten aus Magistrat verwechselt wurde.

Aber sehr witzig ein Ereignis war, wenn Falco durch die Sekretärin zum einen Termin verabredet wurde. Sie hatte Falco auch nicht erkannt. Wenn der Friseur zu seinem Friseursalon zurückgekommen war, hatte die Sekretärin ein Bericht über den Besuch des geheimnisvollen Gasts mitgeteilt. Sie hatte gesagt, dass dort ein Millionär aus Plattenfirma war, und dass er eine glatt nach hinten gekämmte Haare hatte, und er auch auf dem Arm einer Rolex hatte.

Diese Sekretärin hatte auch gesagt, dass dieser geheimnisvolle Gast darum gebeten hat, dass sie die Nachricht weiterleiten würde, dass er hier noch mal zum vereinbarten Termin um 13.30 Uhr kommen wird. Aber hatte er auch gesagt, dass er leider viele Termine in seine Kalender hat, also er hat Zeit nur bis 17.30 Uhr.       

Alles Falco! Er hat gerne gescherzt. Wer braucht schon vier Stunden beim Friseur und sagt, das sei nicht viel Zeit?

Das ist sehr interessant, wie viele solche Geschichte man hören könnte, wenn die Wände die Ohren hätten und sie sprechen könnten. Da ist etwas Wahres dran, dass die Friseure beste Anekdoten über ihre Klienten kennen, weil wir seine Arbeitszeit sich angenehm zu machen, wenn nicht mit leichtem und sympathischem Gespräch?

Es lohnt sich, um diesem Ort auf der Reise „auf den Spuren von Falco“ zu besuchen? Ich habe keine Ahnung. Vielleicht wäre viel besser, mit diesem Friseur sich zu verabreden und diese alle Geschichte von Angesicht zu Angesicht anzuhören.  

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